Als MSV-Präsident Ingo Wald am Mittwochabend vor das Mikrofon trat, blickte der 64-Jährige noch einmal auf die enttäuschenden vergangenen zwei Jahre zurück. „Wir als Vorstand tragen dafür die Verantwortung“, entschuldigte sich Wald, der den Blick in seinem Vorstandsbericht danach allerdings schnell wieder nach vorne richtete.
In einem Visionspapier zeigte Wald den „klaren Weg“ des MSV Duisburg auf. Es sei wichtig, auf und neben dem Platz eng zusammenzuarbeiten, um den Klub wieder nach oben zu führen. Die Vision: Im Jahr 2025 soll der MSV Duisburg wieder zweitklassig unterwegs sein. „Hört doch auf zu träumen“, rief ein Mitglied sofort nach vorne. Wald entgegnete, dass träumen erlaubt sein müsse.
Bei der anschließenden Aussprache kamen wie gewohnt einige Mitglieder zu Wort, allerdings deutlich weniger als noch im Oktober 2021. Ohnehin erfolgten die Diskussionen wesentlich friedlicher als bei der letzten JHV.
Mitglieder vertrauen Ralf Heskamp
Vor allem Duisburgs neuer Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp und dessen sportliche Neuausrichtung bekamen viel Lob ab. „Ich habe das Gefühl, dass endlich mal ein Experte am Werk ist“, sagte ein Fan, der dafür jedoch über Walds verkündeten Drei-Jahres-Plan nur schmunzeln konnte. „Die Sache wiederholt sich. Vor drei Jahren wurde gesagt, dass wir bis 2022 wieder in der zweiten Liga spielen wollen.“
Wie schon nach dem Rücktritt von Ivica Grlic bot Wald der Versammlung an, ihn jederzeit abwählen zu können. „Nehmen Sie sich gerne vor, als Team anzutreten. Die Möglichkeit besteht, ist aber nicht angenommen worden“, sagte der Präsident, der danach viel Beifall von den Tribünen erntete.
Auch wenn die finanzielle Lage bei den Zebras weniger angespannt ist, als noch vor einiger Zeit, ist jedem Duisburger klar: Um zu auf Dauer überleben, muss der Verein zurück in die zweite Liga. „Die 3. Liga wird uns kein positives Ergebnis bringen. Wir werden immer negativ wirtschaften“, betonte Wald. Nicht umsonst war in der Vergangenheit immer wieder vom „Tod auf Raten“ die Rede.